Der evangelische Verein „Auf dem Drachenkopf“ e.V. ist Träger des Projekts „Wer bist Du, Tod?“

Im Oktober 2023 hat der evangelische Verein „Auf dem Drachenkopf“ e.V die Trägerschaft des künstlerisch-dokumentarischen Projekts „Wer bist du, Tod?“ übernommen. Die Initatorinnen des Projekts, die Fotografin Nora Klein und die Autorin Sonja Hartwig, haben dieses Projekt begonnen, weil sie fanden, dass der Tod in der Öffentlichkeit meist nur als Extrem oder als Klischee dargestellt wird, im Tatort, in Nachrichten, in Bildern vom Krieg. Kaum zu sehen hingegen ist der alltägliche Tod, den, den die meisten von uns sterben werden. Sie fragten sich: Wer ist er eigentlich, dieser Tod? Wie sieht er aus, wie spricht er? Und ganz direkt formuliert: Wer bist du, Tod?
Für das gleichnamige Projekt haben Nora Klein und Sonja Hartwig seit 2017 Menschen getroffen, die wussten, dass sie nicht mehr lange leben, und diese sehr intensiv in ihren letzten Monaten begleitet. Zudem haben sie Orte besucht, an denen der Tod zum Alltag gehört, wie eine Palliativstation oder ein Krematorium. Die Rechercheergebnisse – die Portraits der Menschen und ihre individuelle Auseinandersetzung mit dem Tod – sollen in den nächsten Jahren in unterschiedlichen Veröffentlichungsformen erscheinen: Es wird einen hochwertigen Text-Bild-Band geben und eine Website. Zudem ist eine Kampagne geplant in Form von Plakaten im öffentlichen Raum, die den Tod in das alltägliche Wahrnehmungsfeld rückt, sowie eine deutschlandweite Veranstaltungsreihe. „Wer bist du, Tod?“ will mit der Kraft von Wort und Bild den Alltag der letzten Lebensphase bewusst machen und ein Appell sein gegen die Sprachlosigkeit und Unsichtbarkeit des Sterbens in unserer Gesellschaft.

Der evangelische Verein „Auf dem Drachenkopf“ e.V. mit Gesine Höhn als Geschäftsführerin wird das Projekt in administrativen, organisatorischen und inhaltlichen Aspekten unterstützen und begleiten. Am Vereinssitz in Eberswalde sollen Teile des Projekts präsentiert werden, die Initiatorinnen werden bei Veranstaltungen mit interessierten Menschen ins Gespräch kommen.

Über die Initatorinnen
Die Fotografin Nora Klein (Erfurt), geboren 1984, arbeitet an fotografischen Langzeitprojekten. Im Bildband „Mal gut, mehr schlecht“ (Hatje Cantz, 2017) gelang es ihr durch eine sensible Herangehensweise und den nahen Kontakt zu ihren Protagonisten, eine visuelle Ausdrucksform für die Gefühlswelt depressiver Menschen zu finden. Sie veröffentlicht unter anderem im Stern, Spiegel und in der ZEIT.

Die Autorin Sonja Hartwig (Werder/Havel), geboren 1985, widmet sich in erzählerischen Langzeitprojekten individuell und gesellschaftlich existentiellen Themen. Zuletzt erschien von ihr in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Profifußballer und Aktivisten für globale Gerechtigkeit Neven Subotic der Spiegel-Bestseller „Alles Geben“. Ihre Texte wurden vor allem in der ZEIT, im Stern und im Spiegel veröffentlicht.

Das Projektmanagement übernimmt Almuth Pfützenreuter (Erfurt), die freiberuflich in der Kulturorganisation tätig ist.

Hier können Sie hochaufgelöste Bilder herunterladen (ausschließlich für die Veröffentlichung in der Presse).

Kochkurs für das „letzte Mahl“

Das Hospizteam beschäftigt sich mit Essen am Ende des Lebens und besucht Promiküche

Dieser Artikel erschien am 21.11.21 in der Zeitung „Märkischer Sonntag“.

Eberswalde/Reichenow (MäSo/ saschu). Essen und Trinken am Ende des Lebens ist ein Thema, mit dem sich das Hospiz am Drachenkopf seit geraumer Zeit bewusst beschäftigt.

Zwei Ehrenamtlerinnen, Sylvia Hartmann und Sandra Müller, boten dem Hospiz vor Jahren ihre Leistungen an, und kochen nun einmal im Monat in der seit diesem Jahr neuen Küche für Gäste und Team. Sie wurden dafür 2020 von der Stadt Eberswalde ausgezeichnet.

Nun wurde das Thema fortgesetzt. Gesine Höhn, die Geschäftsführerin des Vereines „Auf dem Drachenkopf“, hat mit dem prominenten Koch und Hausherren von Schloss Reichenow drei Kurse für das gesamte Pflegeteam geplant. Gastgeber Jan Eilers hat in der Schlossküche kürzlich die Männer und Frauen empfangen.

Er ist unkompliziert und folgt einer klaren Mission: Er kocht regional, nachhaltig, frisch und bodenständig. Das schätzt Gesine Höhn. Sie sagt: „Unser Ziel ist es, dass jede/r aus unserem Team eine Idee, ein Gefühl zum Thema Kochen bekommt.“

Zunächst haben alle ganz viel über Warenkunde und Zutaten und über unterschiedliche Zubereitungsweisen wie Garen, Braten, Schäumen, usw.  gelernt.  „Gerade die gute Essbarkeit, auch mit Schluckbeschwerden, war ein großes Thema, deshalb haben wir zum Beispiel ein Selleriepüree, einen Rotkohlschaum, Rote-Beete-Suppe und ein Sauerkirschsorbet gemacht“, so die Geschäftsführerin.

Letzte Woche hat Jan Eilers dann die Eberswalder Einrichtung mit einer echten italienischen Eismaschine überrascht, die er in der Erich-Mühsam-Straße 17 persönlich überreichte.

Im Februar 2022 soll gemeinsam im Hospiz weiter an einem umfassenderen Kochkonzept gearbeitet werden. Jan Eilers wird dann mit dem Hospizteam „das perfekte Frühstück“ und mögliche Mittagessen probekochen.

Gesine Höhn sgt: „Das Fernziel soll sein, dass wir ein Konzept für die palliative Ernährung entwickeln, Arbeitstitel Liebe, die durch den Magen geht oder das letzte Mahl, um den Wünschen und Bedürfnissen unserer Gäste so gut es geht gerecht zu werden.

Nachhaltigkeit in der Hospizarbeit?

Im Rahmen der Zukunftswoche 2021 haben Ina Bassin und Anja Neumann von den Kreiswerken Barnim zu diesem Thema ein Interview mit Geschäftsführerin Gesine Höhn geführt. Den ganzen Beitrag lesen Sie hier.
Ein ganz großes Dankeschön für diese fabelhafte, bunte Zukunftswoche vor allem an die Organisatoren von der HNEE, der Stadt Eberswalde und den Kreiswerken Barnim!

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